Kalvarienberg Runde
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Die Kalvarienberg Runde ist eine moderate Wandertour, die zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Region rund um Füssen führt. Auf dem Rückweg bieten sich Gelegenheiten, Stopps im Walderlebniszentrum Ziegelwies und am Lechfall einzulegen.

Der Füssener Kalvarienberg ist ein Kreuzweg, der sich auf einem Hügel gegenüber der romantischen Altstadt erhebt. Er entstand im 19. Jahrhundert auf Initiative des damaligen Stadtpfarrers Johann Baptist Graf und vereint auf besondere Weise Naturgenuss mit Religion und Kunst. Früher war auch der beliebte bayerische Märchenkönig Ludwig II. oft auf dem Stationsweg zum Kalvarienberg unterwegs. Start- und Zielpunkt der etwa 8 Kilometer langen Kalvarienberg Runde ist die Tourist Information in Füssen. Von hier aus spaziert man in die nahegelegene Reichenstraße, am Stadtbrunnen entlang und dann die Lechhalde hinunter. Über die Theresienbrücke und die Tiroler Straße gelangt man zur Kirche „Zu unserer lieben Frau“, bei der der Aufstieg auf den Kalvarienberg beginnt. Entlang der Wegstrecke den Berg hinauf erwarten einen zahlreiche kleine Kapellen, deren Altarbilder den Leidensweg Christi dokumentieren. Bei der liebevollen Gestaltung der Kapellen wirkten viele Künstler mit, die auch an der Neugestaltung und Renovierung von Schloss Hohenschwangau mitarbeiteten. Ganz besonders sehenswert ist die zwischen 1840 und 1842 entstandene Marienkapelle, etwa auf halber Höhe des Kalvarienbergs, die eine imposante überlebensgroße Maria-Figur enthält. Auf dem Gipfel stehen drei große Gipfelkreuze und die Gipfelkapelle, auf deren Dach sich eine erst jüngst sanierte Aussichtsplattform befindet. Von hier aus bietet sich einem ein atemberaubender Ausblick über die Füssener Altstadt, die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie das malerische Voralpenland. Die Gipfelkapelle wurde übrigens so gebaut, dass sie im beleuchteten Zustand vom Schloss Hohenschwangau aus zu sehen ist. Dies geschah zu Ehren von Maximilian II., der Schloss Hohenschwangau errichten ließ und auch ein größer Förderer des Füssener Kalvarienbergs war.

Nachdem man den wirklich tollen Ausblick vom Gipfel des Kalvarienbergs hinlänglich genossen hat, erfolgt der Abstieg, bei dem man hinunter zum malerischen Schwansee wandert. Rund um dieses wunderschöne Gewässer, das zur Gemeinde Schwangau gehört, erstreckt sich der Schwanseepark. Er wurde einst im Auftrag von Maximilian II. im Stil eines typischen englischen Landschaftsgartens errichtet und war der königliche Schlosspark Hohenschwangau. Auf den artenreichen Blumenwiesen des Schwanseeparks blühen viele zum Teil seltene Pflanzen. An warmen Sommertagen bietet es sich an, im sauberen Wasser des Schwansees zu baden. An seinen Ufern gibt es gemütliche Liegewiesen, auf denen man Sonne tanken und die Seele baumeln lassen kann. Über das Königssträßchen kommt man auf der Kalvarienberg Runde am Walderlebniszentrum Ziegelwies (WEZ) vorbei. Dieses beliebte Ausflugsziel bietet der ganzen Familie zahlreiche Unterhaltungsangebote und vermittelt auf spielerische Weise Wissen zum Thema Wald. Man findet hier interessante Themenwege und Lehrpfade, Ausstellungen und einen Waldspielplatz für Groß und Klein. Seit Sommer 2013 gibt es hier außerdem einen imposanten Baumkronenweg, auf dem man hoch über der Erde von Baumkrone zu Baumkrone spazieren kann. Insbesondere Familien mit Kindern, die hier jede Menge Spaß haben können, empfiehlt sich ein Besuch des WEZ. Auf der Kalvarienberg Runde gelangt man nun zum Lechfall, dessen beeindruckendes Naturschauspiel man am besten vom König-Max-Steg aus verfolgt, der im Jahre 1895 entstand. Dieser führt über den Wasserfall, bei dem sich tosende Wassermassen über fünf Stufen 12 Meter in die Tiefe stürzen, um in die Lechschlucht zu strömen. Der Lechfall in Füssen ist übrigens offizieller Endpunkt des 2012 entstandenen Lechwegs, dem ersten von der Europäischen Wandervereinigung zertifizierten Weitwanderweg in Europa. Sehenswert am Lechfall ist eine Büste von Maximilian II., die hier in den Fels eingelassen worden ist. Die Inschrift darunter drückt den Dank der Stadt Füssen ihm gegenüber aus. Hintergrund ist der, dass der Vater des Märchenkönigs mit dem Neubau von Schloss Hohenschwangau für einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung in der Region gesorgt hat.

Auf der Kalvarienberg Runde wandert man weiter über den Ländeweg, von dem aus man schöne Aussichten auf die umliegende Landschaft genießen kann, bis zum Faulenbachgäßchen. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit, bis man wieder in die Reichenstraße gelangt und anschließend den Ausgangspunkt der Wanderung, die Tourist Information erreicht. Eine interessante Routenvariante ist, vom Schwansee aus über den Fischersteig, der sich am Ostende des Sees befindet, und über den Alpenrosenweg zum Walderlebniszentrum Ziegelwies zu spazieren. Diese Variante lohnt sich sehr, da der Alpenrosenweg, der im Auftrag von Maximilian II. für seine Frau Marie angelegt wurde, wunderschöne Höhenaussichten auf einige der Sehenswürdigkeiten der Region, wie die Königsschlösser oder die Kirche St. Coloman, ermöglicht.

Welche Variante man auch wählt, die Kalvarienberg Runde bietet traumhafte Naturimpressionen und unvergessliche Ausblicke auf die herrliche Landschaft. Diese familiengerechte Rundtour, für die man etwa 2 Stunden benötigt, sollte man bei einem Urlaub in Füssen nicht auslassen.