Die 8,5 km lange Gipfel-Wanderung auf den 1680 Meter hohen Schlagstein, der inmitten einer traumhaften Landschaft in einem abgelegenen Winkel der Ammergauer Alpen steht, ist eine moderate und aussichtsreiche Bergtour. Sie beginnt am Berggasthaus Bleckenau, der ehemaligen königlichen Jagdhütte von Ludwig II., und bietet wunderschöne Naturimpressionen und einen tollen Gipfelblick.
Die Gipfel-Wanderung auf den Schlagstein ist für alle Bergwanderer ideal, die eine relativ kurze und nicht zu anstrengende Tour suchen, die dennoch viel zu bieten hat. Bei dieser Wanderung gelangt man durch einen sehr schönen Abschnitt der Ammergauer Alpen und kann sich auf einen herrlichen Gipfelblick auf dem Schlagstein freuen. Ausgangs- und Zielpunkt der Tour ist die Berggaststätte Bleckenau, die sich auf 1167 Höhenmetern mitten im Naturschutzgebiet Ammergebirge befindet. Die Bleckenau wurde einst von König Maximilian II. als „Schweizerhaus“ für seine Gattin Marie errichtet und diente später Märchenkönig Ludwig II., dem Schöpfer von Neuschwanstein, als Jagdhütte. Heute ist sie eine bewirtschaftete Berghütte, die gerne als Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wanderungen ins Ammergebirge genutzt wird. Um zur Bleckenau zu gelangen fährt man zunächst über Füssen auf der B17 nach Schwangau, wo man der Beschilderung „Hohenschwangau / Königsschlösser“ folgt. Gebührenpflichtige Parkplätze stehen hier ausreichend zur Verfügung. Alternativ gelangt man auch vom Füssener Bahnhof aus mit den Buslinien 73 und 78 nach Hohenschwangau. Von der Tourist Information hier bringt einen der Hüttenbus mehrmals täglich während der Wandersaison zur Berggaststätte Bleckenau. Abfahrtszeiten sind unter anderem um 9.00, 11.00 und 13.00 Uhr. Genauere Informationen erhalten Sie bei der Tourist Information Hohenschwangau. Für diese Gipfel-Wanderung auf den Schlagstein sollte man knöchelumschließende Wanderschuhe mit guter Profilsohle anziehen. Falls vorhanden sind auch Wanderstöcke zu empfehlen, die für zusätzliche Sicherheit sorgen. Insgesamt dauert diese Bergtour etwa dreieinhalb Stunden. Sie eignet sich im Prinzip für jedermann mit ein bisschen Kondition und Trittsicherheit.
Vor der Gipfel-Wanderung auf den Schlagstein hat man natürlich die Möglichkeit, in der urigen Bleckenau eine herzhafte Brotzeit oder ein leckeres Allgäuer Hüttengericht zu genießen. Es bietet sich aber an, sich die gemütliche Einkehr für später aufzuheben, zumal man sich auch bei der Jägerhütte mit einer kleinen Brotzeit stärken kann. Zunächst wandert man bei dieser Bergtour auf einer Forststraße an der Pöllat entlang in Richtung „Fritz Putz Hütte“. Die Luft hier ist wohltuend und frisch, und ständig bieten sich einem schöne Ausblicke auf die prächtige Gebirgslandschaft. Die Route ist gut ausgeschildert, sodass keine Gefahr besteht, sich zu verlaufen. Nach ungefähr zwei Kilometern zeigt einem die Wegbeschreibung, dass man rechts abbiegen muss. Vor einer Schlucht wandert man über eine kleine Brücke, um dann über der Schlucht einen Hang zu queren und schließlich zur unbewirtschafteten Altenberghütte zu gelangen. Dort, wo der Weg von der Altenberghütte in das Pöllattal mündet, kann man einen Abstecher zur Jägerhütte machen. Diese dient im Sommer dem Almhirten als Unterkunft, der hier während der Wandersaison einfache Brotzeiten und frische Milch anbietet. Inmitten einer herrlichen Allgäuer Landschaft hat man so die Möglichkeit, sich zu stärken, bevor die Wanderung fortgesetzt wird. Über leicht bewaldetes Almgebiet geht es dann zum Schlagsteinsattel auf eine Höhe von etwa 1600 Metern hinauf. Nun biegt man nach Norden ab und steigt zwischen mächtigen Fichten und Felsblöcken hindurch zum Gipfelkreuz hinauf. Hier verlangt die Wanderung ein bisschen Trittsicherheit und Kondition. Für die kleinen Strapazen wird man dann aber mit einem grandiosen Gipfelblick auf die Landschaft und die umliegenden Berge belohnt. Besonders gut kann man von hier aus den westlich benachbarten Säuling sehen, einen 2084 Meter hohen Berg mit einer markanten Form, die an eine Pyramide erinnert.
Beim Abstieg geht es zunächst zurück zum Schlagsteinsattel, bei dem man rechts abbiegt und einem Steig folgt, der durch den Bächwald bis kurz vor die Bächhütte führt. Hier geht es nach Norden weiter bis zu einem moorigen Landschaftsabschnitt, der sich jedoch über Holzstege gut überqueren lässt. Schließlich erreicht man die Forststraße, auf der es in das Pöllattal hinuntergeht, von dem aus es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der Wanderung, der Berggaststätte Bleckenau ist. Nun kann man es sich hier natürlich auf der herrlichen Sonnenterrasse bequem machen, den Blick auf die malerische Bergwelt genießen und sich ein kühles Getränk sowie eine warme Hüttenmahlzeit gönnen. Wenn auch Kinder bei dieser Wanderung dabei sind, haben die nun die Möglichkeit, sich in dem weitläufigen Terrain rund um die Hütte nochmal so richtig auszutoben. Nach Hohenschwangau zurück geht es dann wieder mit dem Hüttenbus.
Die Gipfel-Wanderung auf den 1680 Meter hohen Schlagstein ist kein Höhenmeter-Highlight, aber eine relativ leicht zu bewältigende Bergtour mit schönen Landschaftsimpressionen und Ausblicken. Wer eine kleine, nicht zu strapaziöse Bergwanderung beim Allgäu-Urlaub machen möchte, sollte diese Tour nicht auslassen.