Geiselstein in Buching
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Der Geiselstein in Buching ist ein 1884 Meter hoher, sehr markanter Berg nahe Füssen, der auch oft als das Ostallgäuer Matterhorn bezeichnet wird. Traumhafte Wanderwege führen, vorbei an saftig grünen Wiesen, an diesem Berg entlang. Vor allem für Kletterer ist er ein echtes Paradies, denn er bietet ihnen viele reizvolle Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade.

Der Geiselstein ist ohne Zweifel einer der interessantesten und schönsten Berge in den Ammergauer Alpen. Auf dem Gipfel des Geiselsteins erwartet einen ein traumhafter Ausblick auf den Forggensee, den größten See des Allgäus. Allerdings ist der Geiselstein nicht leicht zu besteigen. Selbst der Normalweg ist nur Bergwanderern zu empfehlen, die über ausreichend Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Klettererfahrung verfügen. Wer sich nicht dazu zählt, sollte sich mit reizvollen Wanderungen um den Berg herum begnügen. Den Geiselstein erreicht man am besten, wenn man von der Gemeinde Halblech aus mit dem Kenzenbus durch das Halblechtal bis zum Wankerflech oder zur Kenzenhütte fährt. Statt mit dem Bus lässt sich diese 12 Kilometer lange Strecke auch gut mit dem Rad zurücklegen. Die Kenzenhütte ist eine privat betriebene, urige Berghütte, die ihre Gäste mit leckeren Allgäuer Köstlichkeiten verwöhnt und zum gemütlichen Verweilen einlädt. Von dieser Hütte aus wandert man circa 45 Minuten bis zum Kenzensattel, von dem aus man noch etwa eine Stunde benötigt, um zum Geiselsteinsattel aufzusteigen. Normale Bergwanderer können hier gut ausgebaute Bergsteige nutzen, um das Massiv zu umrunden. Eine Besteigung des Geiselsteins ist, wie gesagt, nur erfahrenen Bergsteigern zu empfehlen. Wer allerdings Erfahrung im alpinen Klettern besitzt, kann sich am Geiselstein auf eine Vielzahl von Routen unterschiedlichsten Charakters und Schwierigkeitsgrads freuen. Die längsten Kletterrouten am Geiselstein haben eine Länge von rund 400 Metern und man findet sie an der Nordwand.

Eine mögliche Tour auf den Geiselstein startet am Wankerfleck, einem hübschen Talboden in den Ammergauer Alpen. Das Wankerfleck erreicht man mit dem mehrmals täglich verkehrenden Kenzenbus von Halblech aus. Zu Beginn erwartet einen am Wankerfleck eine gemütliche Wanderstrecke, die vorbei an grünen Wiesen und idyllischen Bächen führt. Schnell geht es dann aber in engen Kehren steil bergauf. Die Wanderung verläuft zunächst um die Nordseite des Geiselsteins herum auf das Geiselsteinjoch. Bis hierhin ist sie auch noch ohne Bergsteigerfahrung recht einfach zu bewältigen. Nun erwartet einen aber alpines Klettern, das der Schwierigkeitsstufe 2 zugeordnet wird. Über eine schmale Rinne in der Westwand geht es über abgegriffene Felsen bis zum Gipfel. Es besteht hier Steinschlaggefahr durch vorausgehende Bergsteiger. Für die Strapazen des Aufstiegs wird man auf dem Gipfel des Geiselsteins mit einem herrlichen Ausblick über den Allgäuer Königswinkel belohnt, der unvergesslich bleiben wird. Nachdem man sich auf dem Gipfel etwas erholt hat und die grandiosen Aussichten hinlänglich genossen hat, geht es zurück zum Geiselsteinjoch und über Schuttreißen weiter bergab. Nach einem kurzen Anstieg auf den Kenzensattel, der sich auf einer Höhe von 1650 Metern befindet, hat man die Möglichkeit diese Bergtour zu erweitern und einen Abstecher zum Kenzenkopf zu machen. Die ursprüngliche Bergwanderung führt weiter, entlang des schönen Kenzenwasserfalls, bis zur Kenzenhütte, die sich auf einer Höhe von 1294 Metern befindet. Dort kann man sich mit herzhaften Hüttenmahlzeiten und Getränken stärken. Übernachtungsmöglichkeiten stehen hier ebenfalls zur Verfügung.

Insgesamt erwarten warten auf Kletterfans am Geiselstein über 40 Kletterrouten unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrads. Ihnen geht hier an diesem Berg garantiert das Herz auf. Zu den Highlights am Geiselstein gehört der sogenannte „Peitinger Weg“, der eine Wasserrillen-Seillänge bietet, die herrliche Freikletterei ermöglicht. Der Schwierigkeitsgrad dieser Route liegt bei 6+. Zu den Klassikern am Geiselstein gehört der circa 500 Meter lange „Herzogweg“, der bereits im Jahre 1920 erstmals begangen worden ist. Die mittlerweile sanierte Route weist einen Schwierigkeitsgrad von 4 bis 5 auf. Zwischen der Nord- und der Ostwand befindet sich die Route „Im achten Himmel“, die einen Schwierigkeitsgrad von 8 hat und technisch höchst anspruchsvoll ist. Klemmkeile lassen sich hier nicht einsetzen, stattdessen muss man sich mit Normal- oder Bohrhaken sichern. An sämtlichen Wänden des Berges findet man weitere schöne Kletterrouten in den Schwierigkeitsgraden 3 bis 9. Wer in Füssen verweilt und gerne klettert, sollte sich den Geiselstein also unbedingt auf dem Ausflugszettel notieren.

Der Geiselstein – das sogenannte Matterhorn des Ostallgäus – ist wirklich ein traumhaftes Ziel für Bergsteiger und Kletterer. Auch Wanderer kommen rund um den Berg voll auf ihre Kosten. Besteigen kann man diesen Gipfel nur mit der geeigneten Ausrüstung, mit Erfahrung und unter Beachtung sämtlicher Sicherheitsvorkehrungen. Vor Ort gibt es aber auch die Möglichkeit, einen Bergsteig-Kurs zu belegen und sich somit die benötigten Fähigkeiten anzueignen. Lohnen tut sich dies auf jeden Fall, denn nach den Strapazen des Aufstiegs wird man mit wunderschönen Ausblicken belohnt.