Der Kulturpfad „Schutzengelweg“ ist ein wunderschöner, alpiner Wanderweg am Tegelberg in Schwangau. Er führt von der Talstation der Tegelbergbahn durch eine herrliche Landschaft bis zum Tegelberghaus auf eine Höhe von 1720 Metern. Unterwegs erwarten einen bei einer Wanderung auf dem Schutzengelweg neben traumhaften Ausblicken auf den Königswinkel auch zahlreiche Schautafeln, die Wissenswertes über die Kultur und Geschichte der Region vermitteln.
Eine Wanderung auf dem Schutzengelweg am Tegelberg bietet einem die Möglichkeit, Wanderspaß mit Kulturgenuss zu kombinieren. Der attraktive Kulturpfad beginnt an der Talstation der Tegelbergbahn in Schwangau. Der markante 1881 Meter hohe Tegelberg ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel, das zahlreiche Sport- und Freizeitaktivitäten ermöglicht. Er befindet sich direkt in den Ammergauer Alpen, die zu Bayerns größtem Naturschutzgebiet gehören. Vor einer Wanderung auf dem Schutzengelweg – oder natürlich auch danach – können sowohl Familien mit Kindern als auch Kulturinteressierte an der Talstation der Tegelbergbahn einiges erleben. Es gibt hier nämlich eine Sommerrodelbahn, die ein riesengroßer Hit bei den Kids ist und ein vor circa 70 Jahren entdecktes, aus dem 2. Jahrhundert stammendes Römerbad, das interessante Einblicke in das Leben der alten Römer ermöglicht. Die Kleinen können auf der Sommerrodelbahn den Berg hinabsausen oder sich auf dem angrenzenden Erlebnisspielplatz nach Herzenslust austoben, während es sich die Erwachsenen in einem gemütlichen Biergarten, von dem aus sie die Kinder stets im Blick haben, gut gehen lassen. Außerdem haben die Kids hier die Möglichkeit Trampolin zu springen, mit Mini-Motorrädern zu fahren oder Geschicklichkeitsspiele zu spielen. Rund um den Tegelberg herrscht also ein buntes Treiben, bei dem einen garantiert nie langweilig wird.
Die Wanderung auf dem Kulturpfad Schutzengelweg nimmt etwa 3 Stunden in Anspruch und sie ist nur Wanderern zu empfehlen, die genügend Kondition haben. Neben wunderschönen Aussichten und Naturimpressionen erwarten einen auf dem Weg zahlreiche Informationstafeln, die viel Wissenswertes über die Region vermitteln. So findet man auf diesen Schautafeln unter anderem Informationen über den speziellen Marmor, aus dem das prachtvolle und weltbekannte Schloss Neuschwanstein erbaut wurde. Über König Ludwig II. und seinen Vater Maximilian II. sowie über die Bedeutung der Königsfamilie für die gesamte Region erfährt man ebenfalls einiges. Weitere Themen, die auf den Informationstafeln Beachtung finden, sind unter anderem die kulturelle und geschichtliche Entwicklung der Region von der Steinzeit bis in die Gegenwart, der Tegelberg in der Zeit der alten Römer, die Bedeutung der Eiszeiten für das Füssener Land und die Landwirtschaft im Raum Schwangau. Während man auf dem Schutzengelweg zunächst durch einen schattigen Bergwald wandert, geht es dann langsam aber sicher hinauf ins Hochgebirge. Ein bisschen Kondition wird den Wanderern hier schon abverlangt. Etwa auf halbem Wege besteht allerdings erst mal die Möglichkeit eine Rast einzulegen und in der, von Pfingsten bis Allerheiligen durchgehend geöffneten, Rohrkopfhütte neue Kraft zu tanken. Hier werden einem erfrischende Getränke, Brotzeiten und Allgäuer Köstlichkeiten serviert. Danach wartet dann der restliche Weg bis zur Bergstation der Tegelbergbahn. Eines der absoluten Highlights unterwegs ist die unvergessliche Aussicht auf die beiden Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Die einmalige Perspektive auf das, von außen an eine imposante Burg erinnernde Neuschwanstein, das der bayerische Märchenkönig Ludwig II. zwischen 1869 und 1886 errichten ließ, sollte man nicht verpassen. Das Traumschloss ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands und wird jedes Jahr von weit über einer Millionen Menschen besucht. Hat man dann die Bergstation der Tegelbergbahn erreicht, lockt die Einkehr in das Tegelberghaus, das einst das königliche bayerische Jagdhaus von Ludwigs Vater Maximilian II. war. Es verfügt über eine sehr schöne Panoramagaststätte, von der aus man ebenfalls einen tollen Ausblick auf den Allgäuer Königswinkel hat. Außerdem wird natürlich auch hier gut für das leibliche Wohl gesorgt. Zurück ins Tal gelangt man entweder bequem mit dem Kabinenlift oder über den ebenfalls sehr attraktiven Naturpfad „Ahornreitweg“, der dort beginnt, wo der Schutzengelweg endet. Auf diesem Weg wandert man durch die traumhafte Bergwelt zunächst bis zur Forststraße Bleckenau und dann weiter hinab ins Tal. Auch hier stehen etliche Schautafeln am Wegesrand. Diese informieren über die Flora und Fauna hier sowie über geologische und ökologische Themen.
Wer nach einer Wanderung auf dem Kulturpfad Schutzengelweg noch Lust auf weiteren Kulturgenuss hat, besichtigt dann noch das alte Römerbad am Tegelberg. Man gerät dabei schnell ins Staunen, denn bereits im 2. Jahrhundert hatten die alten Römer ein raffiniertes Beheizungssystem entwickelt, das die Decken und Wände des Bades erwärmte. Beeindruckend sind außerdem die kunstvollen Fresken des Römerbads.
Wanderfreunde und Naturliebhaber, die sich auch für Kultur interessieren, sollten den Schutzengelweg unbedingt einmal begehen. Aber auch für alle anderen ist eine Wanderung entlang dieses Pfads empfehlenswert, da einen wunderschöne Ausblicke auf den Allgäuer Königswinkel mit seinen Schlössern, Bergen und Seen erwarten.