Der Maximiliansweg ist ein Fernwanderweg, der von Lindau am Bodensee durch die Alpen nach Berchtesgaden führt. Er wurde nach König Maximilian II. benannt, der im Jahre 1858 eine solche Reise in einer Kutsche, aber auch zu Pferd unternahm. Eine der schönsten Teilstrecken des Maximilianswegs ist die 15,4 km lange Zirmgrat-Etappe, bei der die Wanderer durch die traumhafte Allgäuer Voralpenlandschaft, vorbei an touristischen Attraktionen wie der Burgruine Falkenstein und dem sagenumwobenen Alatsee, in die historische Füssener Altstadt spazieren.
Der Maximiliansweg, der auf derselben Route wie der Europäische Fernwanderweg E4 verläuft, führt von Lindau am Bodensee durch die wunderschönen Alpen nach Berchtesgaden. Entlang seines Verlaufs warten Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser Neuschwanstein, Hohenschwangau und Linderhof auf die Wanderer. Der bayerische König Maximilian II. legte die Wegstrecke 1858 in 5 Wochen per Kutsche und zu Pferd zurück. Unterwegs bestieg er dabei auch einige Alpenberge. Eine der reizvollsten Teilstrecken des Maximilianswegs ist die Zirmgrat-Etappe, die einen mittleren Anspruch hat und sich bequem an einem Tag bewältigen lässt. Die Tour begeistert vor allem mit abwechslungsreichen Naturimpressionen und herrlichen Ausblicken über das weite Voralpenland. Sie führt von Pfronten-Meilingen, an der Burgruine Falkenstein vorbei, über den Zirmgrat bis in die romantische Füssener Altstadt. Die Anfahrt nach Pfronten-Meilingen erfolgt von Füssen aus auf der B310. Am Kreisverkehr vor Pfronten folgt man der dritten Ausfahrt und biegt nach etwa 500 Metern links in den König-Ludwig-Weg nach Pfronten-Meilingen ab. Kostenlose Parkmöglichkeiten sind hier vorhanden. Zurück nach Pfronten geht es vom Füssener Bahn- und Busbahnhof mit den Buslinien 56 oder 71. Für die 15,4 km lange Wandertour müssen ungefähr fünfeinhalb Stunden eingeplant werden. Besonders reizvoll ist die Wanderung im Frühjahr, da die Wiesen am Wegesrand sich dann dank blühender Blumen in ein buntes Farbenmeer verwandeln.
Am Parkplatz in Pfronten-Meilingen nehmen die Wanderer rechts den Burgweg, um gleich darauf links zur Schlossbergalm hochzusteigen. In dieser urigen Berggaststätte gibt es leckere Allgäuer Köstlichkeiten, die sich mit Blick auf das weite Voralpenland genießen lassen. Zur Alm gehört ein Kinderspielplatz, bei dem rechts ein steiler Waldpfad in Richtung der Burgruine Falkenstein führt, die auf 1268 Höhenmetern steht und damit die höchstgelegene Burgruine Deutschlands ist. Die außergewöhnliche Höhenburg wurde Ende des 13. Jahrhunderts als unübersehbare Drohgebärde im Auftrag von Graf Meinhard II. von Tirol errichtet, der zu dieser Zeit mit den bayerischen Herzögen um das Staufererbe konkurrierte. Nach wechselnden Besitzern in den folgenden Jahrhunderten teilte die Burg das Schicksal der benachbarten Burgen Hohenfreyberg und Eisenberg, die im Dreißigjährigen Krieg von der Tiroler Landesregierung in Brand gesetzt wurden, um zu verhindern, dass sie dem vorrückenden protestantischen Heer intakt in die Hände fielen. Letztlich kamen die Protestanten dann nach einer Änderung der Marschrichtung gar nicht in die Gegend, sodass die Zerstörung sinnlos war. Märchenkönig Ludwig II. kaufte die Burgruine in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts, um aus ihr ein Schloss im Stil Neuschwansteins errichten zu lassen. Lediglich sein unvorhergesehener Tod 1886 verhinderte diesen Plan. Heute ist die Burgruine Falkenstein ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch weil von ihr aus herrliche Ausblicke über das weite Voralpenland möglich sind.
Der Abstieg erfolgt bis zur Mariengrotte hinunter und weiter zu einer Fahrstraße, der man in Richtung Zirmgrat folgt. Auf einem Waldpfad geht es über den Zirmgrat – einem langgestreckten Höhenzug - zur Salober-Alm, einer urigen Berghütte, die ihre Gäste mit einer leckeren Brotzeit oder warmen Hüttengerichten verwöhnt. Von der Salober-Alm führt ein Forstweg hinunter zum sagenumwobenen Alatsee, der als Schauplatz eines Allgäu-Krimis überregionale Bekanntheit erlangt hat. Zahlreiche Sagen und Mythen ranken sich um dieses Gewässer, das wegen einer seltenen Schicht Purpur-Schwefelbakterien, die einen leichten Rotschimmer des Wassers verursacht, auch „blutender See“ genannt wird. Der Alatsee ist aber vor allem ein wunderschöner Gebirgssee inmitten einer Postkartenidylle. Vom Alatsee geht es hinauf zum Aussichtspunkt Zwei-Seen-Blick und weiter über den Hahnenkopfweg zur Abzweigung „Unterer Kobelweg“. Über diesen gelangen die Wanderer in den Baumgarten, an dessen Ende sie durch einen Torbogen in die Füssener Altstadt spazieren. Links geht es in die Reichenstraße – die Füssener Fußgängerzone -, an deren Ende sich die Tourist Information befindet. In der historischen Füssener Altstadt gibt es viel zu entdecken. Entlang der engen, verwinkelten Gassen befinden sich zahlreiche schmucke Bauwerke wie gotische Häuser und historische Kirchen, die von der langen Tradition Füssens zeugen. Gemütliche Cafés und Restaurants laden hier zur Einkehr ein und kleine und mittelgroße Geschäfte und Boutiquen bieten alles mögliche – von regionaler Handwerkskunst bis zu Designerprodukten – an. Die interessantesten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt sind das Benedektinerkloster St. Mang und das Hohe Schloss, das auf einem Hügel thront und zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns gehört.
Die Zirmgrat-Etappe auf dem Maximiliansweg begeistert mit jeder Menge abwechslungsreicher Urlaubsimpressionen. Die Wanderer gelangen hier durch eine malerische Berglandschaft, genießen herrliche Weitblicke über den Allgäuer Königswinkel und können sich am Ende der Tour auf Sightseeing-Highlights in der Füssener Altstadt freuen.