Klettersteige rund um Füssen im Allgäu
Ankunft      
Abreise      
Erwachsene 2
Kinder 0

Rund um Füssen im Ostallgäu findet man einige sehr reizvolle Klettersteige. Die alte Bergsportdisziplin des Klettersteiggehens hat eine lange Tradition und erfreut sich in den letzten Jahren wieder zunehmender Beliebtheit. Rund um Füssen gibt es Klettersteige für jeden Anspruch. Insbesondere das Bergsportzentrum Tegelberg ist ein Mekka für Kletterer; hier kommen auch Anfänger und sportlich ambitionierte Familien voll auf ihre Kosten.

Ein Klettersteig ist ein, mit unter anderem Eisenleitern und Seilen, gesicherter Kletterweg im natürlichen Gebirge. Mit Klettersteigen sollen schwierige Routen in den Bergen auch für Nichtkletterer begehbar gemacht werden. Für einen Klettersteig hat sich auch die italienische Bezeichnung „Via Ferrata“ eingebürgert, die übersetzt „Eisenweg“ bedeutet. Klettersteige gibt es schon sehr lange, bereits im Jahre 1873 führte ein solcher auf die Zugspitze. Der erste Klettersteig im Ostallgäu entstand im Jahre 1938. Er führt durch die Gelbe Wand auf der Nordseite des Tegelbergs und wird später in diesem Artikel noch genauer vorgestellt. Klettersteige erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit und Faszination. Der Grund dafür dürfte in der Kombination aus Naturerlebnis und Abenteuer zu finden sein. Außerdem ist die Begehung eines Klettersteigs – im Unterschied zum sonstigen Klettern im Hochgebirge - auch alleine möglich. Allerdings sollte man das Klettersteiggehen niemals unterschätzen. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind dabei genauso unbedingt erforderlich, wie die Mitnahme einer Klettersteigausrüstung. Diese sollte aus einem Klettergurt, einem Bergsteigerhelm und einem handelsüblichen Klettersteigset bestehen, das in der Regel eine Seilbremse und zwei Stücke Seil mit jeweils einem Klettersteigkarabiner enthält. Die Bewertung der Schwierigkeit von Klettersteigen erfolgt von A (relativ leicht) bis E (extrem schwierig). Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Klettersteige rund um Füssen im Allgäu vor.

Bergsportzentrum Tegelberg

Am Tegelberg in Schwangau, der zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ausflugsziel ist, findet man gleich drei, dicht beieinanderliegende Klettersteige mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Der Tegelberg hat eine Höhe von 1881 Metern und gehört zum Naturschutzgebiet der Ammergauer Alpen. Unweit des Berges stehen die weltbekannten Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Der Tegelberg erfreut sich großer Beliebtheit bei Wanderern, Drachen- und Gleitschirmfliegern sowie in der kalten Jahreszeit bei Wintersportlern. An der Talstation der Tegelbergbahn gibt es eine Sommerrodelbahn, die bei Kindern sehr beliebt ist. Insbesondere aber Wanderer kommen am Tegelberg voll auf ihre Kosten. Sie finden hier ein ausgedehntes Wegenetz für jeden Anspruch – von gemütlich bis sportlich ambitioniert -, das durch eine herrliche Naturlandschaft führt.

Mit der Gründung des Bergsportzentrums Tegelberg ist der Gipfel auch zu einem Mekka für Kletterer geworden. Mit seinem Schulungs- und Informationsgebäude an der Tegelberg-Talstation, das über ein Ausbildungselement und einen Kletterfelsen verfügt, ist das Bergsportzentrum Tegelberg die ideale Anlaufstelle für alle Anfänger im Klettersteiggehen. Hier wird man kompetent in diese Bergsportdisziplin eingewiesen. Danach geht es an die Praxis am Familien-Klettersteig (Klettersteig-Lehrpfad) „Gelbe Wand“, der in die Schwierigkeitskategorie A eingeteilt ist. Diesen erreicht man nach einem 30-minütigen Aufstieg in einer Höhe von 1200 Metern. Der Klettersteig führt über eine Seilbrücke und verbindet Wanderabschnitte mit kürzeren Kletterphasen. Auf geübte Klettersteig-Geher warten am Tegelberg des Weiteren noch zwei anspruchsvollere Klettersteige. Der sogenannte „Tegelberg-Klettersteig“ fällt unter die Schwierigkeitsgrad-Stufe B bis C, und der im Sommer 2011 fertiggestellte „Fingersteig“ wird sogar in die Kategorie D eingeordnet. Alle drei Klettersteige treffen unterhalb der Bergbahnstation zusammen. Nach einem kurzen Aufstieg gelangt man auf den Gipfel, wo man sich zum Beispiel im Tegelberghaus, dem ehemaligen königlich-bayerischen Jagdhaus von Maximilian II., zunächst mal mit Allgäuer Leckereien stärken und dabei die traumhafte Aussicht auf den Allgäuer Königswinkel genießen kann. Wer will, findet auf dem Gipfel des Tegelbergs auch tolle Wanderwege, die weiter ins Naturschutzgebiet „Ammergebirge“ hineinführen. Mit der Tegelbergbahn gelangt man bequem wieder ins Tal zurück. 

Das Bergsportzentrum Tegelberg gilt in seinem Aufbau und in seiner Konzeption als einzigartig. Es ist nicht nur auf eine sportliche Nutzung ausgerichtet, sondern auch auf eine therapeutische und pädagogische. Insbesondere der Klettersteig „Gelbe Wand“ eignet sich unter der Anleitung eines professionellen Bergführers sehr gut für „Erlebnis-Pdägogik“ und therapeutisches Klettern. Vor allem ist der Klettersteig „Gelbe-Wand“ aber sehr gut für Anfänger und Familien geeignet, die Lust haben traumhafte Naturerlebnisse mit ein bisschen Abenteuer zu kombinieren.

Friedberger Klettersteig

Der Friedberger Klettersteig ist mit seiner Schwierigkeitsstufe B relativ leicht zu bewältigen und er bietet traumhafte Landschaftsimpressionen. Er befindet sich über dem beliebten Tannheimer Tal in den Tannheimer Alpen. Der Klettersteig ist für Einsteiger geeignet, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber erforderlich. Außerdem sollte man nicht auf das Klettersteigset und die weitere, schon vorgestellte, Ausrüstung verzichten. Zum Friedberger Klettersteig gelangt man am besten von Grän im Tannheimer Tal aus. Wenn man die Seilbahn zum Füssener Jöchle nutzt, muss man nicht allzu viele Meter bergauf steigen, um den Klettersteig zu erreichen. Der Friedberger Steig bietet wundervolle Aussichten über das Tannheimer Tal und unvergessliche Landschaftsimpressionen. Nach der Bewältigung des Klettersteigs, hat man die Möglichkeit in die Tannheimer Hütte oder in das Gimpelhaus einzukehren, um sich dort auszuruhen und sich mit leckeren Allgäuer Spezialitäten verwöhnen zu lassen.

EDELRID-Klettersteig

Der EDELRID-Klettersteig befindet sich bei Bad Hindelang-Oberjoch und führt vom Iseler Gipfel durch die Iseler Felswände auf den 31 Meter höheren Kühgundgipfel. Der Klettersteig ist bestens gesichert und auch für Anfänger sehr gut geeignet. Von ihm aus kann man unvergessliche Ausblicke auf die traumhafte Landschaft genießen und fühlt sich eins mit der Natur. Die Bergbahn am Iseler Gipfel bringt einen fast bis zum Einstieg des Klettersteigs.

Hindelanger Klettersteig

Der Hindelanger Klettersteig gehört zu den beliebtesten in den bayerischen Alpen, ist gleichzeitig aber auch einer der längsten und anstrengendsten. Er führt vom Nebelhorn bis zum Großen Daumen. Zwar gibt es an mehreren Stellen auf dem Klettersteig Zwischenabstiege und somit die Möglichkeit die Begehung abzubrechen, dennoch ist der Hindelanger Klettersteig nur Geübten zu empfehlen, die konditionsstark, schwindelfrei und trittsicher sind. Örtliche Bergschulen bieten aber auch Klettersteig-Führungen für Einsteiger an. Wunderschöne Landschaftsaussichten und -impressionen sind auf dem Hindelanger Klettersteig natürlich garantiert.

Weitere reizvolle Klettersteige rund um Füssen im Allgäu sind der bereits seit 1975 existierende Mindelheimer Klettersteig bei Oberstdorf und der sogar schon 1899 eröffnete Heilbronner Weg, der die Berge „Mädelegabel“ und das „Hohe Licht“ bei Oberstdorf verbindet. Die Klettersteige rund um Füssen sind hervorragend geeignet um die traumhafte Berglandschaft der Allgäuer Alpen mit allen Sinnen zu genießen.