Zirmgrat-Runde
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Die familiengerechte 12,8 Kilometer lange Zirmgrat-Runde führt vom malerischen Weißensee zu Deutschlands höchstgelegener Burgruine auf dem Falkenstein und zum sagenumwobenen Alatsee. Unterwegs warten auf die Wanderer bei dieser Tour herrliche Landschaftsimpressionen und unvergessliche Ausblicke auf die Allgäuer Berge. Zwischendurch kann man in einer urigen Berghütte leckere Allgäuer Köstlichkeiten probieren.

Das Highlight dieser reizvollen Wandertour ist die Besichtigung der Burg Falkenstein, die der bayerische Märchenkönig Ludwig II. einst erwarb, um sie zu einer Art zweitem Schloss Neuschwanstein umzubauen. Die Pläne dafür waren auch schon weit fortgeschritten, aber nachdem der Monarch 1886 unter mysteriösen Umständen starb, wurden sie schlussendlich nie realisiert. Start- und Zielpunkt der Wanderung ist das Freibad am Weißensee im gleichnamigen, ländlich geprägten Füssener Ortsteil. Um dorthin zu gelangen, nimmt man von der A7 kommend die Ausfahrt Füssen und folgt der B310 nach Weißensee. Die Bundesstraßen B16 und B17 bringen einen ebenfalls nach Füssen und auf die B310. Wer mit der Bahn anreist, gelangt vom Bahnhof in Füssen mit der Buslinie 71 zur Haltestelle Weißensee/See. Die Zirmgrat-Runde ist für jedermann mit genügend Kondition gut geeignet. Man braucht für sie knöchelumschließende Wanderschuhe mit einer guten Profilsohle. Wanderstöcke sind außerdem auch zu empfehlen. Da der Zirmgrat viele schattige Wegabschnitte bietet, eignet sich die Wanderung auch gut für warme Sommertage. Nachdem es geregnet hat ist die Route dagegen nicht zu empfehlen, da die Wurzelwege und Pfade dann sehr rutschig sind.

Vom Freibad am Weißensee, der eine schöne türkise Wasserfarbe besitzt und seine Form dem Lechgletscher und den Eiszeiten verdankt, wandert man zunächst entgegen dem Uhrzeigersinn auf dem Weißensee-Rundweg zur Abzweigung, die nach Pfronten führt. Mit Blick auf malerische Wiesen und die prächtigen Allgäuer Berge spaziert man auf einem Fußweg entlang der B310 bis Roßmoos. Hier befindet sich am südwestlichen Ortsrand ein Wiesenweg, der nach links zum Falkenstein abzweigt. Über die Fahrstraße geht es zu der 1280 entstandenen hochmittelalterlichen Burgruine, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen und exponierten Lage eine hohe Bedeutung in der Burgenkunde hat und eine attraktive Sehenswürdigkeit ist. Die Burg diente bis 1582 als Sitz der Augsburger Vögte und Pfleger, danach stand sie leer und während des Dreißigjährigen Krieges wurde sie von der Landesregierung in Tirol in Brand gesetzt, um zu vermeiden, dass sie dem anrückenden schwedisch-protestantischen Heer intakt in die Hände fiel. Allerdings erwies sich die Zerstörung als sinnlos, da die Schweden ihre Marschroute änderten und gar nicht in die Region vordrangen. Im Jahre 1803 gelangte die Burgruine in den Besitz des Königsreichs Bayern und 1883 wurde sie schließlich, wie erwähnt, von König Ludwig erworben. Im Burginneren gibt es eine hölzerne Aussichtsplattform, von der aus man einen Traumblick über das Tiroler Vilstal und das weite Alpenvorland hat.

Etwa 50 Meter unterhalb der Burg Falkenstein befindet sich ein Burghotel, von dem aus man zur Mariengrotte gelangt. Von hier aus wandert man zurück zur Fahrstraße und bis zur Abzweigung Zirmgrat / Saloberalm. Vom Zirmgratweg aus bieten sich wieder unvergessliche Ausblicke über das Voralpenland und unzählige Berggipfel. Vorbei an, im Frühjahr bunt blühenden Bergwiesen gelangt man zu einer Weggabelung, von der aus es nach rechts zur Salober Alm geht. Es bietet sich jedoch an, leicht links am Zaun entlang in ein Waldstück zu wandern. Nach etwa 10 Minuten kommt man so zu einem herrlichen Aussichtspunkt, von dem aus sich ein grandioser Panoramablick über den Weißensee bietet. Der weitere Wegverlauf führt wieder zu dem Wanderweg, auf dem man zur bewirteten Salober Alm gelangt. Hier kann man es sich auf einer gemütlichen Sonnenterrasse bequem machen und sich mit einer leckeren bayerischen Brotzeit oder warmen Hüttengerichten stärken, während man den herrlichen Ausblick über das Allgäu genießt. Frisch gestärkt und ausgeruht geht es anschließend auf einem gut ausgebauten Weg in etwa 40 Minuten hinunter zum sagenumwobenen Alatsee. Dieser wunderschöne Gebirgssee ist von Allgäu Krimis mit dem kantigen Kommissar Kluftinger überregional bekannt. Er wird auch als „blutender See“ bezeichnet, da sein Wasser bei besonderen Lichtverhältnissen etwas rötlich schimmert, was von einer seltenen Schicht Purpur-Schwefelbakterien in 15 Metern Tiefe herrührt. Am Parkplatz des Alatsees biegt man nach links ab und wandert an der Fahrstraße entlang bis zur Abzweigung nach Weißensee. Nach etwa 50 Metern zweigt rechts ein schattiger Waldweg ab, der einen zurück nach Weißensee zum Freibad bringt.

Die Zirmgrat-Runde hält für Wanderfreunde zahlreiche unvergessliche Eindrücke bereit. Besonders schön ist es, sie im Frühjahr oder Sommer zu wandern, da sich dann die umliegenden Bergwiesen in blühende Farbenmeere verwandeln. Neben herrlichen Aussichten auf die Allgäuer Gipfel und die malerischen Seen hier in der Gegend macht insbesondere der Besuch der Burgruine Falkenstein diese Wandertour zu etwas Besonderem. Die Zirmgrat-Runde kann allen Wanderfreunden nur wärmstens empfohlen werden.